Im Zuge des zukünftigen Abiturs nach zwölf Jahren müssen die zehnten Klassen an Gymnasien kurzfristig verkleinert werden. Die SPD-Fraktion fordert, dass es ab dem kommenden Schuljahr maximal 26 statt wie bisher 32 Schülerinnen und Schüler pro zehnter Klasse am Gymnasium geben darf. „Das Turbo-Abi ist von der Landesregierung in Niedersachsen extrem schlecht vorbereitet worden“, sagte die schulpolitische Sprecherin Frauke Heiligenstadt. „Leidtragende sind die Schülerinnen und Schüler der jetzigen neunten Jahrgangsstufe, die als erstes das Abitur nach zwölf Jahren ablegen müssen.“

Nach Angaben von Heiligenstadt leiden niedersächsische Gymnasiasten unter verschärften Abiturbedingungen und verkürzter Schulzeit: „Die Grenze der Zumutbarkeit ist erreicht. Jetzt muss die Kultusministerin dringend dafür sorgen, dass die Abiturvorbereitung in überfüllten Klassenräumen der Vergangenheit angehört.“ Einen entsprechenden Antrag bringt die SPD-Fraktion in dieser Woche in den Landtag ein. Darin enthalten ist auch die Forderung nach einem flächendeckenden System von Ganztagsschulen.

Nach dem Willen der SPD-Fraktion sollen zukünftig Schülerinnen und Schüler die Wahl haben, ob sie ihr Abitur nach zwölf oder 13 Jahren machen. „Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass im Rahmen der Regelungen zur Eigenverantwortlichen Schule das Abitur flexibel nach zwölf oder 13 Jahren abgelegt werden kann“, so Heiligenstadt.