Anlässlich des Weltbildungstages zu Beginn dieser Woche verweist die SPD Niedersachsen auf den besonderen Umstand, dass in keinem Land der Welt der Bildungserfolg so stark abhängig vom sozialen Status der Eltern ist wie in Deutschland.

In Niedersachsen kommt hinzu, dass mit dem am 1. Juli von CDU und FDP beschlossenen Schulgesetz auch zukünftig die vermehrten Wünsche von Schülern und Eltern auf ungehinderten Zugang zu einer Gesamtschule nicht werden realisieren lassen. Die Bildungsexpertin Frauke Heiligenstadt, Mitglied des Landesvorstandes der SPD Niedersachsen: „Den kommunalen Schulträgern ist es besonders schwer gemacht worden, in ihrem Zuständigkeitsbereich Gesamtschulen zu errichten“. Es gibt auch in diesem Jahr tausende von Kindern, die nicht an der gewünschten Schulform unterrichtet werden können, weil in Niedersachse starr am gegliederten Schulsystem festgehalten wird, obwohl die Mehrheit der Befragten eine möglichst langsame gemeinsame Schulzeit für ihre Kinder wünschen, so jedenfalls in der neuesten Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Die Forderung der SPD nach mehr Gesamtschulen trifft danach offensichtlich den Nerv der meisten Eltern. Laut einer bundesweiten Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann- Stiftung meinen die Mehrheit der Befragten und fast 60 Prozent der Eltern, dass alle Kinder eher faire Chancen hätten, wenn sie möglichst lange gemeinsam unterrichtet werden. „Die Studie belegt eindeutig, dass wir das gegliederte Schulsystem reformieren sowie den raschen Ausbau der Ganztagsschulen und eine bessere Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in Angriff nehmen müssen“, sagte Uwe Schwarz, ebenfalls Mitglied des Landesvorstandes der Niedersachsen SPD. Die SPD Niedersachsen wird den über 70 Gesamtschulinitiativen in Niedersachsen weiterhin den Rücken zu stärken. „Eltern müssen das Recht auf freie Wahl der Schulform haben. Dazu ist es notwendig, die Errichtung von Gesamtschulen ohne Wenn und Aber zu ermöglichen. Dafür wird sich die SPD weiterhin einsetzen.

In der beigefügten Karte ist ersichtlich, an wie vielen Orten in Niedersachsen sich die Initiativen für Gesamtschulen gegründet haben oder in Gründung sind. Dabei erhebt die Karte keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Frauke Heiligenstadt wies auf den großen Bedarf an Gesamtschulplätzen in Niedersachsen hin. „Aber auch im Landkreis Northeim haben wir mit der IGS in Bodenfelde und der KGS in Moringen die Situation, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis aufgrund der langen Schulwege eine Gesamtschule besuchen können. Außerdem sind auch an diesen Schulen die Aufnahmekapazitäten begrenzt. So gab es für 240 Plätze 239 Anmeldungen in diesem Jahr.