Die Genehmigungspraxis der Landesregierung für neue Gesamtschulen stößt bei der SPD-Fraktion auf scharfe Kritik. „Nachdem die Kultusministerin neuen Gesamtschulen ohnehin schon hohe Hürden in den Weg gestellt hat, wirft sie ihnen jetzt auch noch Knüppel zwischen die Beine“, sagte die schulpolitische Sprecherin Frauke Heiligenstadt.

Hintergrund ist die Tatsache, dass die Landesregierung nach Medienberichten neuen Gesamtschulen offenbar die Genehmigung als Ganztagsschule verweigert. Im konkreten Fall geht es um Gesamtschulen im Kreis Schaumburg. „Zug um Zug entwertet die Regierung Wulff mit ihrer Anti-Gesamtschulstrate-gie das ohnehin vage Wahlversprechen des Ministerpräsidenten, neue Gesamtschulen zu ermöglichen“, so Heiligenstadt. „Es ist eine Frechheit, wie Eltern, Schüler und Lehrer an der Nase herumgeführt werden.“ Heiligenstadt betonte, dass es für das pädagogische Konzept einer Gesamtschule unabdingbar sei, die entsprechende Schule als Ganztagsschule zu gestalten. „Sinnvolle individuelle Förderung der Kinder in einer Gesamtschule ist nur möglich, wenn sich die Lern- und Ruhephasen über den ganzen Tag verteilen lassen. Dazu ist verpflichtender Nachmittagsunterricht notwendig. Freiwillige Angebote und gar nur ein Halbtagsangebot führen eine Gesamtschule ad absurdum“, so Heiligenstadt. „Wir werden diese unverforene Genehmigungspraxis im Landtag zur Sprache bringen.“