Niedersachsens Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) hat nach Ansicht der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag die Sommerferien an den Schulen ungenutzt verstreichen lassen. „Ein neues Schuljahr kommt, doch die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler müssen immer noch mit den alten Problemen kämpfen“, sagte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Frauke Heiligenstadt, am Mittwoch in Hannover. „Für dieses schulpolitische Flickwerk muss Frau Heister-Neumann nachsitzen.“

Die Liste der Baustellen in der niedersächsischen Schulpolitik ist lang. „Die Frage der Neubesetzung von Lehrerstellen ist viel zu spät angegangen worden. Ein Drittel der 2400 neuen Lehrer kann den Dienst erst am 1. November antreten. Unterrichtsausfall ist programmiert“, sagte Heiligenstadt. Zudem bestehe nach wie vor ein Lehrkräftemangel in den naturkundlichen Fächern sowie in Religion und Latein.
„Die Zahl der Schulpsychologen wurde vom Land auf ein nicht mehr erträgliches Maß reduziert. Die Folge ist ein eklatanter Mangel an Beratungslehrkräften“, so Heiligenstadt weiter. Außerdem wird die durchschnittliche Klassengröße nach wie vor zu hoch sein.
„Heister-Neumann hat in der Vergangenheit das System ausgepresst wie eine Zitrone – und das bis auf den letzten Tropfen. Dass der Schulbetrieb überhaupt noch klappt, liegt daran, dass sich alle Beteiligten an den Schulen mächtig ins Zeug legen“, würdigte Heiligenstadt die Leistungen der Lehrkräfte. Nur 2000 zusätzliche Lehrerstellen brächten eine Entspannung.