Fast jede dritte Schülerin beziehungsweise jeder dritte Schüler in Niedersachsen hat individuelle oder familiäre Migrationserfahrungen. „Als Vorbilder und `Brückenbauer´ werden in den Klassenzimmern dringend mehr Pädagogen mit Migrationshintergrund gebraucht“, so die SPD-Abgeordnete Dr. Silke Lesemann im Anschluss an die heutige Sitzung des Wissenschaftsausschusses.

Dieser befasste sich mit dem Entschließungsantrag der SPD-Fraktion, in der die Landesregierung aufgefordert wird, mit gezielten Maßnahmen Studienberechtigte aus Einwandererfamilien für Lehrämter zu begeistern. „Um Schulen zu lebendigen Orten der Integration werden zu lassen, sollte das Fachpersonal so bunt gemischt sein wie die Schülerschaft. Angesichts der sich wandelnden Bevölkerungsstruktur brauchen wir mehr Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationserfahrung“, sagte Lesemann. „Ich bin enttäuscht darüber, dass die Regierungsfraktionen hier keinerlei Handlungsbedarf erkennen und selbst die vertiefende Befassung mit diesem Thema ablehnen. Kulturelle Vielfalt sollte die Landesregierung als große Chance begreifen. Sonntagsreden zur Integrationspolitik hält die Wulff-Regierung gerne, aber wenn es ums Handeln geht, passiert viel zu wenig.“