Anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März weist die Landtagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der SPD Frauke Heiligenstadt auf die immer noch gravierenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern hin.

So verdienen Frauen laut einer Untersuchung der EU-Kommission im europäischen Durchschnitt 17 % weniger als Männer, während Frauen in Deutschland sogar durchschnittlich 23% weniger Stundenlohn als ihre männlichen Kollegen erhalten. Damit ist Deutschland im Hinblick auf die Gleichberechtigung von Frauen am Arbeitsmarkt eines der europäischen Schlusslichter. Ursache für die großen Lohnunterschiede in Deutschland ist auf der einen Seite der hohe Anteil von Frauen in Teilzeitarbeit und auf der anderen Seite der geringe Anteil von Frauen in Führungspositionen. Frauen, die ihre Kinder erziehen, ältere Angehörige pflegen und den Haushalt führen, dürfen nicht dafür bestraft werden, dass sich in der deutschen Arbeitswelt Beruf und Familie leider noch immer kaum vereinen lassen. Darum fordert die SPD einen gesetzlichen Mindestlohn, der es diesen Frauen und insbesondere alleinerziehenden Müttern trotz Teilzeitarbeit ermöglicht, ein existenzsicherndes Einkommen zu erhalten. Während bereits in 20 der 27 EU-Staaten ein Mindestlohn gesetzlich vorgeschrieben ist, wird in Deutschland die Einführung eines solchen Gesetzes noch immer von der CDU und der FDP blockiert. Zusätzlich fordert die SPD, über die Einführung einer Frauenquote, wie sie zum Beispiel in Norwegen bereits besteht, nachzudenken. Dort wurde gesetzlich festgelegt, dass mindestens 40% der Führungspositionen von Frauen belegt werden müssen. Bei der Frage, wie Frauen mit familiären Verpflichtungen angemessen in den Arbeitsmarkt eingebunden werden können, handelt es sich nicht mehr nur um eine gesellschaftspolitische Thematik, vielmehr rücken nun auch ökonomische Aspekte in den Vordergrund. Denn durch den Ausschluss von Frauen am Arbeitsmarkt geht der Wirtschaft viel Potential verloren. So Stellt Frauke Heiligenstadt fest: „In Zeiten des Facharbeitermangels können wir es uns umso weniger leisten, Frauen nicht angemessen zu entlohnen“.