Zur heutigen Anhörung zum Gesetzentwurf zur Verwirklichung des Rechts auf Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf in der Schule erklärt die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Frauke Heiligenstadt:

„Die Anhörung bestätigte unsere Forderungen. Es ist nicht mehr nötig, zu diskutieren, ob man eine Inklusion will. Wir müssen vielmehr den Weg zur inklusiven Schule diskutieren. Deswegen brauchen wir einen Aktionsplan zur Inklusion. Die Frage, wie Niedersachsen diese Aufgabe meistert, muss jetzt auf die Tagesordnung“, erklärt Frauke Heiligenstadt schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Die Inklusion in der Bildungspolitik bedeute einen Paradigmenwechsel, so Heiligenstadt. Ein inklusives Bildungssystem unterscheide sich von einem integrativen System. Während die integrative Pädagogik die Eingliederung der aussortierten Schülerinnen und Schüler anstrebe, sortiere eine inklusive Pädagogik erst gar nicht aus. Die Anhörung habe einmal mehr gezeigt, wie schizophren die schwarz-gelbe Schulpolitik in Niedersachsen sei, stellt Heiligenstadt fest mit Hinweis auf das Anfang dieser Woche beratene Schulgesetz, das mehr Sortierung und weniger gemeinsames Lernen bedeutet. „Die Inklusion muss jetzt mit Leben gefüllt werden. Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Deswegen brauchen wir neben den rechtlichen Rahmenbedingungen einen Aktionsplan mit verbindlichen Phasen und Zielvorgaben“, fordert Heiligenstadt. Bei der Erarbeitung eines Aktionsplans müssten die Akteure und die Kompetenz an den Förderschulen eingebunden werden. Heiligenstadt: „Dort leisten Lehrerinnen und Lehrer sowie das pädagogische Personal gute Arbeit. Doch in einem von vornherein auf Separation ausgelegten Schulsystem haben sie nur wenige Möglichkeiten, um gegen soziale Ausgrenzung ihrer Schülerinnen und Schüler gezielt vorzugehen. Auch die Eltern werden zu oft alleine gelassen.“