Die SPD-Landtagsfraktion bietet an, sich an der angekündigten Arbeitsgruppe für eine bessere Schule in Niedersachsen zu beteiligen.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und ein klares Konzept für ein wohnortnahes regional angepasstes Bildungskonzept erarbeitet. Unser Konzept enthält die Antworten, wie sich unsere Schullandschaft vor dem Hintergrund des demografischen Wandels weiterentwickeln muss. Die Lehrkräfte, die Eltern, die Schüler und Schülerinnen und die Schulträger erwarten, dass sich Politik auch in Niedersachsen bewegt. Sie sind das Hickhack leid und erwarten Lösungen“, sagte Stefan Schostok, Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.

„In der Arbeitsgruppe müssen die in der Praxis und vor Ort drängenden Probleme behandelt werden“, bestätigt Frauke Heiligenstadt, schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.

Eine Neugestaltung des Schulwesens kann in Niedersachsen ohne Verwerfungen in der Bildungslandschaft und im kommunalen Konsens möglich werden, wenn bestehende Haupt- und Realschulen zusammengelegt und regional angepasst auch ein gymnasiales Angebot erhalten. „Dabei sollen die Kommunen größere Gestaltungsmöglichkeiten für die regionale Schulentwicklung erhalten“, so Heiligenstadt.

„Die Hürde „Fünfzügigkeit“ für die Neugründung von Gesamtschulen muss abgeschafft werden“, forderte Heiligenstadt. Die Mindestgröße von vier Zügen kann unterschritten werden, wenn unzumutbare Schulwege entstehen, die Schule die einzige im Sekundarbereich I ist oder vorhandene Gebäude benutzt werden können.


„Die Verbesserung der Qualität von Schule muss im Vordergrund stehen. Deswegen muss die sogenannte „Demografierendite“ für mehr Qualität im Bildungssystem genutzt werden“, sagte Heiligenstadt.


Die Probleme in Niedersachsen sind der Landesregierung schon lange bekannt: Nahezu zwei Drittel der bestehenden Hauptschulen werden im 5. Schuljahrgang unterhalb der vorgeschriebenen Mindestzügigkeit von mindestens zwei Klassen betrieben. Viele Hauptschulen müssen jahrgangsübergreifenden Unterricht anbieten. Zurückgehende Schülerzahlen infolge der demografischen Entwicklung tragen dazu bei, dass nun neben den Hauptschulen auch die Realschulen betroffen sind. Hinzu kommen die veränderten Wünsche der Eltern bei der Anwahl der weiterführenden Schulformen für ihre Kinder. Favorisiert wird in zunehmendem Maße die Wahl von Schulen mit Abituroption, und die Eltern wollen mehr Gesamtschulen. Eine Neugestaltung des allgemein bildenden weiterführenden Schulwesens ist unabweisbar. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der Leistungsfähigkeit, Qualität und Bildungsgerechtigkeit sowie der bedarfsgerechten Anpassung von Strukturen.