Die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag bewertet das am (heutigen) Dienstag von der FDP-Landtagsfraktion vorgelegte Konzept der Einführung einer „Niedersachsenschule“ kritisch. „Auch die FDP hat nun erkannt, dass das hergebrachte gegliederte Schulsystem nicht mehr tragfähig ist. Mit ihrem Vorschlag einer Niedersachsenschule verabschiedet sie sich von den Haupt- und Realschulen. Für uns ist es aber wichtiger, dass sich die bestehende Schulstruktur bedarfsorientiert aufstellt. Das bedeutet, dass die kommunalen Schulträger die notwendige Flexibilität erhalten müssen. Der Elternwille vor Ort ist dabei maßgeblich“, sagte Frauke Heiligenstadt, stellvertretende Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, am Dienstag in Hannover.

Was der Elternwille sei, habe sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher gezeigt. „Die Eltern wollen Integrierte Gesamtschulen für ihre Region. Deshalb brauchen wir auch keine Diskussion über eine neue Schulform, die Kinder wieder in Schubladen einteilt. Wir brauchen stattdessen mehr Flexibilität für die regionale Gestaltung der Schullandschaften“, so Heiligenstadt. Dazu gehöre vor allem die Abschaffung der hohen Hürden bei der Errichtung von Gesamtschulen.

Heiligenstadt: „Eine Niedersachsenschule ist bisher von niemandem gefordert worden und geht auch am Ziel vorbei. Die so genannten Liberalen wissen augenscheinlich nicht, wie die Situation vor Ort in den niedersächsischen Regionen ist, sonst würden sie nicht jenseits der Bedürfnisse der kommunalen Schulträger und der Eltern eine komplett neue Schulform propagieren.“ Zudem werde offensichtlich, dass die FDP nun bemüht sei, im koalitionsinternen Streit mit der CDU den Makel des Blockierers loszuwerden.