Arbeitskreis Wirtschaft zu Besuch in Südniedersachsen

Die SPD sucht den engen Kontakt mit den Unternehmen auch in der Region Südniedersachsen, daher war jetzt der SPD-Arbeitskreis Wirtschaft in Südniedersachsen unterwegs, um mit der Unternehmensleitung und Betriebsräten über die aktuelle Situation zu sprechen und zu erfahren, welche derzeitigen Erwartungen an die Politik bestehen. Im Landkreis Northeim wurden die Unternehmen ContiTech und Weihrauch-Uhlendorff besucht. Begleitet wurde der Arbeitskreis, dem auch der Fraktionsvorsitzende Stefan Schostok und der SPD-Landesvorsitzende Olaf Lies angehören, durch die Wahlkreisabgeordnete Frauke Heiligenstadt sowie Northeims Bürgermeister Harald Kühle und Landrat Michael Wickmann.

Heiko Eymer, Geschäftsführer der ContiTech Elastomer Coatings, begrüßte stellvertretend für die anwesende Geschäftsleitung die Delegation aus Hannover und stellte das Unternehmen in einem Vortrag und in einem anschließenden Rundgang vor. ContiTech lebt vom „Know-How“, guten Ideen und der Motivation der Mitarbeiter, was ein besonderer Standortfaktor für Northeim ist. Mit der derzeitigen Entwicklung sei man zufrieden und freut sich, dass erst kürzlich die in Northeim hergestellten klimaneutralen Drucktücher, die für den umweltschonende Druck von Zeitungen und Zeitschriften eingesetzt werden, zu den Preisträgern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ zählen. Auch die vorgestellte breite Produktpalette, beeindruckte die Teilnehmer. Natürlich wurden im Gespräch auch politische Themen aus dem Arbeitsleben diskutiert, wie z.B. die Themen Leiharbeit und Fachkräftemangel. Letzterem kann durch Kooperationen mit Schulen sowie Hochschulen bisher gut entgegen gewirkt werden, was dem Standort Northeim sicherlich insgesamt zugutekommt. Als Problematisch wird die derzeitige Entwicklung der Energiekosten gesehen, da es sich bei ContiTech um eine energieintensive Produktion handelt. Von der Politik wünscht man sich im Rahmen von Förderprogrammen die Unterstützung der Energieeinsparung und -Effizienz. „Wir werden die Anregungen und Hinweise gerne mit nach Hannover nehmen und auch an die politische Bundes- und Europaebene weitergeben. Wir nehmen die Sorgen sehr ernst und sehen auch die Notwendigkeit, die niedersächsische Wirtschaft zu stützen und zum Abfedern möglicher Fehlentwicklungen, wie z.B. bei den Energiekosten, Lösungen zu erarbeiten“, machte Stefan Schostok deutlich. Frauke Heiligenstadt bedankte sich für die Möglichkeit des Besuches. „Ich bin gerne bereit mich weiter für die Belange dieses wichtigen Unternehmens im Landkreis Northeim einzusetzen und stehe als Ansprechpartnerin wie bisher immer zur Verfügung.“

Die zweite Northeimer Station war ein Besuch des Busunternehmens Weihrauch-Uhlendorff. Horst Weihrauch, Geschäftsführer des Unternehmens, begrüßte die Besucherinnen und Besucher aus Hannover. Er berichtete über die Weihrauch-Uhlendorff Gruppe und ging auf die Firmengeschichte ein. Gegründet wurde das Unternehmen schon 1920 in Breslau. Die Firma betreibt ca. 80 Omnibusse mit einer jährlichen Fahrleistung von etwa 3,8 Mio. km. Als weiterer Gesprächsteilnehmer kam Henning Stahlmann, Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen, dazu. Gerd Will, der wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ist und den Arbeitskreis leitet, ging auf die derzeitige Situation des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) näher ein. Auch an dieser Stelle waren die stark steigenden Energiekosten ein wichtiges Thema. Des Weiteren kommt in diesem Bereich noch ein starker Wettbewerb mit Dumpinglöhnen hinzu, was der gesamten Branche zu schaffen macht. Die SPD-Fraktion hat im Vorfeld einen Antrag vorbereitet und in den Niedersächsischen Landtag eingebracht, der die Auflegung eines neuen Förderprogramms für die Erneuerung der Busflotten in Niedersachsen vorsieht. „Zusätzlich müssen wir den ÖPNV demographiefest machen. Was wir an Geldern als Land herausgeben, muss dann insbesondere die Mobilität auf dem Land erhalten“, so Gerd Will. Das neue Berufskraftfahrerqualifizierungsgesetz hat nach Angabe von Horst Weihrauch dazu geführt, dass ältere Arbeitnehmer schneller aus dem aktiven Berufsleben aussteigen und dann nur schwer neues Personal zu bekommen ist, um entstandene Lücken auszugleichen. Man war sich einig, dass ein ruinöser Wettbewerb unter den Busunternehmen nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden darf. Auch die Schülerbeförderung war ein wichtiges Thema des Gespräches. „Es gibt in einigen Bereichen des Landkreises immer wieder Probleme bei der Schülerbeförderung. Oft sind die Fahrzeiten nicht praktikabel oder die Busse überfüllt. An dieser Stelle gibt es dringenden Verbesserungsbedarf“, machte Frauke Heiligenstadt abschließend deutlich. Herr Stahlmann, als direkter Ansprechpartner für diese Problematik, wird die gegebenen Hinweise gerne mitnehmen.