Der Arbeitskreis „Kultus“ der SPD-Landtagsfraktion Niedersachsen, den Frauke Heiligenstadt als schulpolitische Sprecherin der Fraktion leitet, hat im Rahmen einer Klausurtagung nach der Sommerpause in Northeim getagt. Neben der normalen Arbeitsplanung für die nächsten Monate und Vorbereitungen der Haushaltsberatungen im Landtag, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die KZ-Gedenkstätte Moringen besucht und sich dort über die Arbeit und die geplanten Projekte informiert. Der Kultusausschuss des Niedersächsischen Landtages, dem die Politikerinnen und Politiker angehören, ist neben den schulpolitischen Fragestellungen und der frühkindlichen Bildung unter anderem auch zuständig für die Gedenkstättenarbeit in Niedersachsen.

"Für unsere Arbeit im Landtag ist es wichtig, sich vor Ort Bildungseinrichtungen oder wie hier in Moringen Gedenkstätten anzusehen und mit den Verantwortlichen Gespräche zu führen, wo es möglicherweise Probleme gibt und wie wir diese wichtigen Einrichtungen weiter unterstützen können“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt. Herr Dr. Sedlaczek, Leiter der Gedenkstätte, hat die Gruppe gerne empfangen und die Einrichtung präsentiert sowie erläutert, was damals auch in unserer Region passiert ist.

"Es ist wichtig, sich mit diesem Thema der Geschichte zu beschäftigen. Hier in Moringen wird durch die engagierte Arbeit erst deutlich spürbar und nachvollziehbar, dass auch vor Ort in unserer Region Unrecht geschehen ist und wir das Thema nicht wegschieben dürfen. Ich bin daher froh, dass die Einrichtung 1993 durch vielfaches ehrenamtliches Engagement errichtet werden konnte und die Geschehnisse nicht mehr verschwiegen oder verdrängt wurden. Dies ist sicher eine zwingende Voraussetzung dafür, dass sich die Geschichte an dieser Stelle nicht wiederholt und Generationen sich über die Vorkommnisse weiter informieren können. Wir werden alle Planungen der Einrichtung, auch auf der Landesebene, weiter konstruktiv begleiten und unterstützen. Auch die Vergrößerung der Ausstellungsflächen ist wichtig, um das erforschte Wissen z.B. Schülergruppen besser zugänglich zu machen. Diese Einrichtung macht Bildungspolitik zum erleben und nachdenken. Sie hat einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag", so Frauke Heiligenstadt, als Sprecherin ihres Arbeitskreises, abschließend.

Hintergrund:

Die KZ-Gedenkstätte Moringen ist eine von vier regionalen KZ-Gedenkstätten in Niedersachsen in freier Trägerschaft. Sie ist ein Ort der historisch-politischen Bildung. Zu ihren Angeboten gehört neben Führungen, Vorträgen, Filmvorführungen und Zeitzeugengesprächen auch eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sie allein oder in Kooperation in Northeim und Göttingen durchführt. Die KZ-Gedenkstätte Moringen verfügt über eine ständige Ausstellung zum Männer- und Frauen-KZ sowie zum Jugend-KZ. Den Besucherinnen und Besuchern stehen darüber hinaus weitere Angebote zur Verfügung: eine Touchscreen-Station, eine umfassende Bibliothek sowie eine Reihe von Filmen und Videoproduktionen zu dem Moringer Konzentrationslager. Zur Gedenkstätte gehört auch ein Archiv, das für Forschungszwecke genutzt werden kann. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Gedenkstätte besteht in der Kontaktpflege zu den ehemaligen Häftlingen, für die sie einmal im Jahr ein Gedenktreffen veranstaltet.