Die am Donnerstag veröffentlichte Studie „Inklusive Bildung – Fehlanzeige!“ der Bertelsmann Stiftung belegt nach Ansicht der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag zum wiederholten Male die Untätigkeit der Landesregierung in diesem bildungspolitischen Feld. „Landesregierung und Regierungsfraktionen sitzen dieses wichtige Thema aus und ignorieren es seit Jahren. Das ist unverantwortlich – bildungspolitisch und gesellschaftspolitisch“, sagte Frauke Heiligenstadt, stellvertretende Vorsitzende u

Bisher hat die Landesregierung weder einen Gesetzentwurf noch einen eigenen Vorschlag zum Thema Inklusion vorgelegt, obwohl der Ministerpräsident selbst es vor der Sommerpause angekündigt hatte“, sagte Heiligenstadt.


„In Deutschland werden laut Bertelsmannstudie 23,2 Prozent der Schüler mit Förderbedarf gemeinsam mit anderen Kindern unterrichtet. In Niedersachsen liegt dieser Anteil bei gerade einmal bei 7,9 Prozent. Damit hat Niedersachsen bei einem weiteren Bildungsvergleich wieder einmal den letzten Platz aller Bundesländer inne“, beklagte Heiligenstadt.


Genau so schlecht sehe es bei der Betreuung von Kindern mit Förderbedarf in den niedersächsischen Kindertagesstätten aus. „Hier liegt der Inklusionsanteil in Niedersachsen bei 48 Prozent, der Bundesdurchschnitt liegt aber bei 68,1 Prozent.“


„Diese Werte müssen Kultusminister Althusmann doch wie eine Ohrfeige vorkommen. Drastischer kann die jahrelange Untätigkeit der Landesregierung in diesem Bereich der Bildungspolitik gar nicht dokumentiert werden“, so die SPD-Bildungsexpertin.


Heiligenstadt: „Die Beratung von Anträgen der Opposition zu diesem Thema, die seit mehr als einem Jahr vorliegen, wird von den Regierungsfraktionen von CDU und FDP abgelehnt.


Heiligenstadt unterstützte die Auffassung von Jörg Dräger, wonach eine Qualitätssicherung in allen Bereichen von Nöten ist. „Für uns ist klar: Inklusion ist nicht zum Nulltarif zu haben.“, sagte Heiligenstadt.