Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt den Protest der niedersächsischen Jugendwerkstätten gegen die Politik von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. "Die mehr als 100 niedersächsischen Jugendwerkstätten, in denen rund 5500 jungen Frauen und Männern eine berufliche Perspektive geboten wird, stehen wegen der sogenannten Instrumentenreform von von der Leyen vor dem finanziellen Aus. Es bleibt nur noch wenig Zeit, diese Fehlentscheidung zu revidieren. Hier muss weiter gemeinsam Druck gemacht werden", sagte Uwe Schwarz, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Allein im Landkreis Northeim sind drei Jugendwerkstätten in Northeim (träger ist die Stadt Northeim), Einbeck (Träger: Werk-Statt-Schule und Uslar (Jugendwerkstatt Steimke, Träger Albert-Schweitzer-Familienwerk) mit zusammen mehr als 50 Plätzen für Jugendliche betroffen.

Frauke Heiligenstadt, die sich am Donnerstag in der Werk-Statt-Schule in Northeim über die Situation der Jugendwerkstatt informiert hatte, ist sich mit Uwe Schwarz einig: "Niedersachsens Sozialministerin Özkan betont zwar stets, sie setze sich für den Erhalt der Jugendwerkstätten ein, dennoch sind die Jugendwerkstätten und darunter auch die im Landkreis Northeim massiv bedroht, wenn sich die beabsichtigte Gesetzesänderung im Bundestag so durchsetzt.

Dabei leisten die Jugendwerkstätten im Landkreis gute und wichtige Arbeit gerade im niedrigschwelligen Angebot für die Jugendlichen. „Kein Jugendlicher darf verloren gehen“ - Die derzeitige Politik von der Bundesarbeitsministerin von der Leyen lässt aber gerade die Schwächsten im Stich.“

Außerdem sind Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Hilfezusage der Landesregierung angebracht: "Einen noch deutlicheren Hinweis dafür, dass die Landesregierung den Kampf um die Jugendwerkstätten bereits aufgegeben hat, liefert ein Blick in die aktuelle Mittelfristige Finanzplanung", führte der SPD-Sozialexperte Uwe Schwarz weiter aus. So werde der Haushaltsposten Jugendsozialarbeit für das Haushaltsjahr 2014 um rund ein Drittel gegenüber den Vorjahren von 15,2 Millionen Euro auf 10,2 Millionen Euro gekürzt.

Schwarz und Heiligenstadt fassen zusammen: "Ein starkes Bekenntnis zu den niedersächsischen Jugendwerkstätten sieht anders aus."