Vor dem Hintergrund des stockenden Ausbaus der Kinderbetreuung in Niedersachsen bemerkt die stellvertretende Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Frauke Heiligenstadt:

„Ich kann den Enthusiasmus von Kultusminister Althusmann, das Land werde bis zum 1. August 2013 die anvisierten 62.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren auf jeden Fall bereithalten, angesichts seiner augenscheinlichen Planlosigkeit nicht teilen. Die Landesregierung hat in den Jahren seit 2007 fest geschlafen. Allerdings: Wer zu spät aus den Startlöchern kommt, dem hilft auch kein Schlussspurt mehr.

Von dem Ziel, im Sommer nächsten Jahres für mindestens 35 Prozent der betroffenen Mädchen und Jungen einen Kita- oder Tagesbetreuungsplatz vorhalten zu können, ist Herr Althusmann meilenweit entfernt. Letzte offizielle Zahlen sprechen von einer Quote in Niedersachsen von 19,1 Prozent. Das ist der vorletzte Platz im Länderranking. Das heißt, in Niedersachsen alleine fehlen noch mindestens 20.000 Betreuungsplätze.

Dass Kultusminister Althusmann vor diesem Hintergrund den Bund rügt und zusätzliche Millionen einfordert, ist schon dreist. Selbst hat das Land außer der Mindestbeteiligung von fünf Prozent der Kita-Ausbaukosten kaum etwas beigetragen. Die Hauptlast haben der Bund und vor allem die Kommunen getragen.
Unserer Ansicht nach muss das Land die folgenden drei Forderungen angehen:

1. Das Land soll endlich die Drittelfinanzierung bei den Investitionen sicherstellen.
2. Das Land muss eine Fachkräfteinitiative für die Gewinnung von Erzieherinnen und Erziehern starten.
3. Die Planungen für das Betreuungsgeld sind endlich zu stoppen. Stattdessen muss das Geld in den Krippenausbau und die Verbesserung der Personalversorgung in den Krippen und KiTa‘s gesteckt werden.

Auf keinen Fall dürfen die Versäumnisse der Vergangenheit zu Standardabsenkungen oder Qualitätseinbußen bei der Kinderbetreuung führen.“