Zur Einigung der Landesregierung mit den kommunalen Spitzenverbänden zu den Betriebskosten für Betreuungsplätze für unter Dreijährige bemerkt die stellvertretende Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Frauke Heiligenstadt:

„Die Einigung ist zu begrüßen, weil sie die Kommunen ein Stück weit entlastet. Es ändert allerdings nichts an der miserablen Gesamtsituation. In Niedersachsen fehlen 20.000 Betreuungsplätze. Diese Landesregierung hat es versäumt, den Ausbau der Krippenplätze in Niedersachsen ordentlich zu steuern. Ausbaden müssen das nun Eltern, Kinder, Träger und Kommunen. Der quantitative Ausbau der Krippenplätze ist aber nur die eine Seite. Zum Krippenbau gehört auch eine gute Versorgung mit Erziehern und Erzieherinnen.

Wir steuern leider auf eine Versorgungslücke mit ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern zu. Mittlerweile gehört die ausgebildete Erzieherin zum TOP-Mangelberuf. Der Ländermonitor der Frühkindlichen Bildung der Bertelsmann Stiftung hat aktuell einen Mangel von 2200 Erzieherinnen errechnet. Langfristig wird der Bedarf sogar größer. Dies bestätigt z.B. die DJI-Prognose, wonach in Niedersachsen mehr als 5000 Erzieherinnen fehlen werden. Das ist der traurige Spitzenplatz unter den Bundesländern, was die Mangelsituation angeht. Niedersachsen muss hier endlich aufholen. Parallel zum Krippenausbau brauchen wir deswegen ein Konzept, das entsprechende Programme zur Aus- und Weiterbildung auflegt.

Wir brauchen den Ausbau von Krippenplätzen, mehr Erzieherinnen und mehr Qualität.

Dazu bedarf es einer konzertierten Aktion und nicht einzelner neuer Vereinbarungen, die für sich alleine zu kurz greifen.