Anlässlich der heutigen Pressemitteilung von Kultusminister Dr. Bernd Althusmann zu den aktuellen Zahlen der Jugendlichen ohne Schulabschluss erklärt Frauke Heiligenstadt, schulpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion:

„Jeder junge Mensch, der die Schule ohne einen Schulabschluss verlässt, ist einer zu viel. Deswegen hat es schon ein Geschmäckle, wenn Herr Althusmann eine Quote von 5,4 Prozent feiert. Das sind rund 5000 junge Frauen und Männer.

Zudem erzählt der Kultusminister nur die halbe Wahrheit. In der vom Deutschen Gewerkschaftsbund im Dezember 2012 vorgelegten Expertise ,Bildungsgipfel-Bilanz 2012 – Die Umsetzung der Ziele des Dresdener Bildungsgipfels vom 22. Oktober 2008‘ stellt Autor Professor Klaus Klemm fest, dass in Niedersachsen immer mehr junge Menschen keinen Beruf haben. Gegen den Trend in allen anderen Bundesländern ist die Zahl der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren ohne Berufsausbildung von 16,9 Prozent im Jahr 2008 auf 18,2 Prozent im Jahr 2011 gestiegen! Das verschweigt Herr Althusmann.

Ziel einer zukunftsorientierten Bildungspolitik muss es doch sein, allen Jugendlichen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Wir wollen und müssen alle mitnehmen. Deshalb wollen wir Jugendlichen, die trotz Schulabschluss, Ausbildungsreife und mehrfacher Bewerbungs- und Vermittlungsversuche keinen Ausbildungsplatz im dualen Ausbildungssystem gefunden haben, die reelle Chance auf eine qualifizierte Ausbildung geben. Gleichzeitig soll die hohe Abbruchquote im ersten Ausbildungsjahr verringert werden.

Wir wollen eine Ausbildungsgarantie für alle geben. So eröffnen wir jungen Frauen und Männern nicht nur Zukunftsperspektiven. Wir leisten damit einen Beitrag zur Deckung des wachsenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften und machen damit die Wirtschaft in Niedersachsen wettbewerbsfähiger.“