Die SPD-Landtagsabgeordneten Frauke Heiligenstadt (Northeim), Sabine Tippelt (Alfeld), Uwe Schwarz (Bad Gandersheim) und Ulrich Watermann (Bad Pyrmont) haben stellvertretend für alle südniedersächsischen SPD-Landtagsabgeordneten mit Vertretern der Deutschen Bahn AG über den aktuellen Sachstand bezüglich der Streichung der IC-Zugverbindungen gesprochen und ihre Bedenken deutlich gemacht.

In diesem Gespräch bekräftigte die Deutsche Bahn AG ihre Absicht, die IC-Zugverbindung zwischen Hannover und Göttingen mit dem nächsten Fahrplanwechsel ersatzlos zu streichen. Der Wegfall der Verbindungen solle auch nicht durch weitere Züge der Metronom Eisenbahngesellschaft kompensiert werden. Für die Deutsche Bahn-AG seien ausschließlich wirtschaftliche Gründe maßgebend, so die Bahnverantwortlichen. Durch die Verlegung der IC-Züge auf die ICE-Strecke könnte die Fahrtzeit zwischen Göttingen und Hannover mit dem kostengünstigeren IC um 5 Minuten verkürzt werden und mehr Güterverkehr auf die alte Strecke verlagert werden.

Die SPD-Landtagsabgeordneten zeigten sich über die Argumentation empört. Frauke Heiligenstadt: „Mit dieser Verlegung nimmt die Deutsche Bahn AG bewusst in Kauf, dass die Wettbewerbsfähigkeit vor Ort weiter abnimmt und der ländliche Raum immer mehr abgekoppelt wird“ und so Uwe Schwarz:“ Die „Salamitaktik“ der Bahn wird jetzt immer deutlicher. Erst wurden Verkaufsstellen geschlossen, dann Kartenautomaten abgebaut und sogar Bahnhöfe verkauft. Der nächste Schritt ist nun die Aufgabe der IC-Haltebahnhöfe zwischen Hannover und Göttingen. Die logische Konsequenz der Bahn-AG dürfte sein, dass wir in naher Zukunft sicherlich auch wieder über die Schließung des ICE-Bahnhofs in Göttingen diskutieren werden. Wir werden das hier vor Ort auf keinen Fall einfach so hinnehmen.“ „Die Südniedersächsischen SPD-Landtagsabgeordneten möchten die Bevölkerung unterstützen und sich weiter für den Erhalt der Zugverbindungen einsetzen. Etwa 700.000 Menschen sind schließlich unmittelbar von den Auswirkungen der Streckenschließungen in Südniedersachsen betroffen. Die Abgeordneten sind sich einig, dass die Deutsche Bahn AG ihrem Versorgungsauftrag in keiner Weise mehr gerecht werde“, so die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt aus Alfeld.

Nach Auffassung der SPD-Abgeordneten Ulrich Watermann (Bad Pymront) hat diese unverantwortliche Politik der Bahn auch unmittelbare und nachhaltige Auswirkungen auf die Fremdenverkehrszentren Harz, Solling und dem Weserbergland. Unsere Region wird dadurch weitere wirtschaftliche Einbussen hinnehmen müssen“, so Watermann weiter.

Besonders stark sind natürlich auch die Berufspendler und Schülerinnen und Schüler betroffen, die sicherlich jetzt, falls dies überhaupt möglich ist, über einen Umstieg aufs Auto nachdenken müssen. „Diese Kunden wird die Deutsche Bahn AG logischerweise verlieren. Das Argument der Wirtschaftlichkeit ist vor diesem Hintergrund nur sehr schwer nachzuvollziehen. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass die Deutsche Bahn AG sich dann mittelfristig auch aus der Bahnhofsbetreuung zurückziehen wird. Der Infrastrukturauftrag wird somit nicht mehr erfüllt, stellten die Abgeordneten übereinstimmend fest.

Die SPD-Landtagsabgeordneten wollen alle parlamentarischen Möglichkeiten ausreizen, um diesen negativen Entwicklungen entgegenzusteuern. Gleichzeitig begrüßen und unterstützen die Abgeordneten die angelaufenen Initiativen der Bürgermeister vor Ort und fordern die Landesregierung nachdrücklich auf, selbst tätig zu werden und unverzüglich zu handeln, um Südniedersachsen nicht weiter „abzuhängen“.