„Mit ihren Vorstellungen zum ‚Bildungsland Niedersachsen‘ will die Landesregierung die niedersächsische Schullandschaft nachhaltig verändern – aber nicht zum Vorteil für Eltern, Schülerinnen und Schülern, Schulen und Schulträgern“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Wolfgang Jüttner. Nach Plänen der Landesregierung sollen die Hauptschulen künftig mit Elementen der Berufsausbildung belastet werden und die Schülerinnen und Schüler der beiden letzten Schuljahre an zwei Tagen pro Woche Fachpraxis- und Fachtheorieunterricht an berufsbildenden Schulen erhalten.

„Nicht nur, dass die Hauptschulen dadurch den Status einer allgemeinbildenden Schule verlieren, sondern viel schlimmer: Die Chance, einen höheren Schulabschluss zu erwerben, wird für die Hauptschülerinnen und -schüler damit geradezu unmöglich gemacht“, kritisiert Jüttner. Dies stehe im Widerspruch zum Schulgesetz. Und der Gesetzesauftrag, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, ihren Bildungsweg „auch studienbezogen“ fortzusetzen, werde dadurch ausgehebelt. Jüttner: „In gleichem Maße nötigen Wulff und Heister-Neumann die Realschülerinnen und -schüler, sich noch früher für einen Beruf zu entscheiden, und nehmen ihnen die Möglichkeit, sich durch einen höheren späteren Schulabschluss für eine bessere berufliche Zukunft entscheiden zu können.“ Die SPD-Landtagsfraktion habe heute für das März-Plenum eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema beantragt, so Jüttner. Zudem habe die Fraktion eine dringliche Anfrage eingebracht, die sich auch mit dem seitens der Landesregierung noch immer nicht gelösten Problem der Unterrichtsversorgung befasst.