Der Wissenschafts- und der Kultusausschuss des Niedersächsischen Landtags führten gemeinsam am Donnerstag, den 19. März 2009 eine öffentliche Anhörung zur „Sicherung des Lehrernachwuchses“ durch. Die SPD-Landtagsfraktion sieht sich durch die Expertinnen und Experten bestätigt, dass ein dringender Handlungsbedarf in der Lehrerbildung besteht. Besonders müsse das Problem der Versorgung in den Mangelfächern endlich angegangen werden. Die für Wissenschaft und Kultus zuständigen Sprecherinnen Dr. Gabriele Andretta und Frauke Heiligenstadt fordern einen Masterplan zur Sicherung des Lehrernachwuchses in Niedersachsen : „Wir haben nicht nur das Problem, dass wir zuwenig Lehrer ausbilden, sondern die wenigen, die wir haben, laufen uns auch noch weg!“

Angesichts der schon jetzt bestehenden Engpässe bei den Referendarstellen und der bevorstehenden Pensionierungswelle bei den Lehrern sei eine kräftige Erhöhung der Ausbildungskapazität in den Studienseminaren dringend notwendig. Dies haben die Lehrerverbände, Studienseminare und Hochschulen bei der Anhörung deutlich gemacht. Erforderlich sei nicht nur die Einrichtung von neuen Studienseminaren, sondern auch verbesserte Arbeitsbedingungen für die Ausbilder in den Seminaren. Schon jetzt sei es schwierig, genügend Ausbilder und Mitwirkende aus den Schulen zu gewinnen. Aus den Hochschulen wurde die massive finanzielle Unterversorgung der lehrerausbildenden Bereiche kritisiert. Statt Kapazitäten in den Studiengängen auszubauen, seien Kapazitäten abgebaut worden. Gefordert wurde eine bessere Verzahnung der 1. und 2. Phase der Lehrerbildung und bessere Berufswahlprüfungen. Thematisiert wurden auch die hohen Hürden beim Zugang zum Masterstudium.Gute Lehrerinnen und Lehrer sind nicht alleine an Noten zu messen. Hier brauchen wir mehr Flexibilität, insbesondere bei den Mangelfächern. Andretta und Heiligenstadt: „Die Reform der Lehramtsausbildung muss auf der politischen Agenda ganz oben stehen. Die Versorgung der Schulen mit gut qualifiziertem und motiviertem Lehrernachwuchs ist eine der wichtigsten bildungspolitischen Aufgaben des Landes.“