Zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November bleibt deutlich, dass jeder Mensch das Recht auf ein Leben frei von Gewalt hat.

 

„Die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Bundeslageberichts ‚Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten‘ sind erschreckend. Es gab mit einer Steigerung von 5,6 Prozent leider deutlich mehr Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden als noch 2022, es gab 6,2 Prozent mehr Sexualstraftaten gegen Frauen und Mädchen als 2022, einen Zuwachs von 25 Prozent im Bereich der digitalen Gewalt gegen Frauen, sowie mehr Mord- und Tötungsdelikte als 2022. Diese Entwicklung ist unerträglich und muss dringend gestoppt werden. 

 

Ich unterstütze deshalb die Forderungen der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Northeim und Goslar nach der zügigen Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes, das Bund, Länder und Kommunen in die Verantwortung nimmt. Dadurch sollen beispielsweise von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Schutzeinrichtung, Beratung sowie Begleitung in ein neues Leben unabhängig von Alter, Herkunft oder finanziellem Status erhalten. Das Gewalthilfegesetz soll u. a. auch kleine Träger von Frauenhäusern konkret durch Förderprogramme des Bundes und länderübergreifende Notkapazitäten unterstützen“, so die Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt.

 

Momentan gibt es viel zu wenige Frauenhausplätze. Es fehlen bundesweit ca. 14.000 Plätze. Es ist gut, dass wir endlich auch im Landkreis Northeim eine Lücke füllen konnten, doch im ganzen Land gibt es leider immer noch zu wenig Kapazitäten. Die jährlichen Folgekosten häuslicher Gewalt betragen in Deutschland ca. 54 Mrd. Euro. 

 

In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch den Partner oder Ex-Partner. Neben der sexualisierten und körperlichen Gewalt leiden Frauen auch unter ökonomischer, psychischer und digitaler Gewalt, sowie unter Stalking, Mobbing und Sexismus. Jeden zweiten Tag wird in Deutschland eine Frau getötet. 

 

„Aus diesem Grund setze ich mich dafür ein, dass wir möglichst zügig noch das Gewalthilfegesetz verabschieden können“, so Frauke Heiligenstadt abschließend.