Keine halben Sachen: Vollständiges Bildungsangebot für alle Schülerinnen und Schüler ermöglichen
Der demografische Wandel schlägt sich in sinkenden Schülerzahlen nieder. Besonders betroffen dabei sind Bildungsgänge der Sekundarstufe I, die keine Abituroption anbieten: Haupt- und Realschulen. Schulen mit Abituroption, dazu zählen Gymnasien und Gesamtschulen, dagegen verzeichnen Zuwächse. Hinzu kommen die veränderten Anforderungen der Eltern in der Anwahl der Schulformen für ihre Kinder. Favorisiert wird in zunehmendem Maße die Wahl von Schulen mit Abituroption. Diesen Anforderungen muss sich auch Niedersachsen stellen.
Die niedersächsische Landesregierung hat aber bislang hartnäckig diese veränderten Rahmenbedingungen ignoriert und versucht nun, mit einem halbherzigen Vorstoß einer „verstärkten Zusammenarbeit von Haupt- und Realschulen“ den Druck der Öffentlichkeit ein wenig abzumildern. Auch der Versuch, das Neueinrichtungsverbot von Gesamtschulen zu lockern, geht in die falsche Richtung, da zugleich zusätzliche Hürden aufgebaut wurden. Eine Neugestaltung des allgemeinbildenden weiterführenden Schulwesens ist nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion jedoch unabweisbar. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der Leistungsfähigkeit und Bildungsgerechtigkeit sowie der bedarfsgerechten Anpassung von Strukturen. Dies kann in Niedersachsen ohne Verwerfungen in der Bildungslandschaft und im kommunalen Konsens möglich werden. Bestehende Schulstandorte müssen sich regional angepasst zu Gesamtschulen weiterentwickeln können und damit neben dem Gymnasium ein Angebot vorhalten, in dem alle Abschlüsse möglich sind. Für uns ist eine Gesamtschule die „Gemeinsame Schule“. „Wir fordern deshalb Gesamtschulen ohne Wenn und Aber, das heißt: die Abschaffung der Fünfzügigkeit bei der Neueinrichtung von Gesamtschulen und die bessere Ausstattung als Ganztagsschule“, so die bildungspolitische Sprecherin der SPD Frauke Heiligenstadt.