Mit dem Förderprogramm KulturInvest 2023 beabsichtigt der Bund, seine nationale Verantwortung für die Kulturentwicklung in Deutschland wahrzunehmen. Dazu sollen investive Maßnahmen (u. a. Modernisierung, Sanierung, Restaurierung, Um- oder Neubau) bei kulturellen Einrichtungen, Objekten und Kulturdenkmälern sowie Ausstellungen von gesamtstaatlicher Relevanz gefördert werden. Das Vorhaben muss dabei zum Ziel haben, die Kultur für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine kommerzielle Nutzung darf nicht im Vordergrund stehen.

„Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages Fördermittel in Höhe von 1.13 Millionen Euro für das Gedenkstättenprojekt ‚Kinder des 20. Juli‘ aus dem Förderprogramm KulturInvest 2023 bereitstellt. Eine Förderung dieses Projekts bedeutet nicht nur eine Stärkung des nationalen kulturellen Erbes, sondern sie stärkt auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Widerstand und Demokratie. Dank des gemeinsamen Engagements der regionalen Bundestagsabgeordneten konnten die Fördermittel eingeworben werden“, so die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises 52 Goslar – Northeim – Osterode, Frauke Heiligenstadt (SPD).

Hintergrund:

In Bad Sachsa befindet sich seit dem Jahr 2016 die Dauerausstellung „Kinder des 20. Juli“. Die Ausstellung beleuchtet einen Aspekt um den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, der von der Öffentlichkeit oft nicht betrachtet wird – die Auswirkung der Widerstandsleistung auf die Familien der Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer.

Die Ausstellung nimmt sich dem Schicksal der in Sippenhaft genommenen Familienmitglieder der Gruppe um den 20. Juli an. Denn 46 Kinder – der von den Nationalsozialisten zum Tode verurteilten Widerstandskämpfer – wurden ihren Familien entrissen, von Geschwistern getrennt, umbenannt und in Bad Sachsa interniert. Ihre Identität sollte ausgelöscht werden. Während die Eltern in Schauprozessen verurteilt wurden, sollten die Kinder unsichtbar gemacht werden. Nur durch Zufall entgingen sie der Ermordung im Konzentrationslager Buchenwald.

Auf dem Areal des Borntals, wo noch drei der historischen Gebäude, in denen die Kinder interniert waren, stehen, sollen ein Museum und eine Gedenkstätte mit einem „Platz der Erinnerung“, einem „Baum der Hoffnung“ und einem Buchladen errichtet werden.

Die Dauerausstellung soll ebenfalls erneuert und erweitert werden. Sie wurde bereits von der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ und der „Stiftung 20. Juli 1944“ gefördert.